Zusammenhang zwischen Trageschwäche und Hufen
Auch die Muskulatur verrät uns viel über den physischen Zustand unserer Pferde.
In diesem Blog Beitrag erläutere ich den Zusammenhang zwischen Hufen und Trageschwäche.
Die Rumpfträger und deren Funktion
Der Pectoralis Transversus– auch Querbrustmuskel- der das Brustbein mit der Innenseite der Vorhand verbindet. Dieser Muskel ist bei trageschwachen Pferden häufig überdehnt.
Der Serratus Muskel besteht aus einem Halsteil und einem Brustteil. Letzterer verläuft zwischen den Innenseiten der Schulterblätter und den Rippen. Und der Subclavius Muskel, der dann zum Greifen kommt, wenn alle anderen Rumpfträger entweder zu schwach oder überarbeitet sind. Der Subclavius liegt vor dem Schulterblatt und greift von oben um das Bein und um die Brust herum. Er fungiert als äußere Abfederung, ähnlich einer Hängematte und ist besonders bei Springpferden deutlich ausgeprägt, um die dort auftretende übermäßige Last beim Landen abzufangen. Je höher die Geschwindigkeit oder der Sprung, desto höher ist auch die Kraft, die abgefedert werden muss. Das Gewicht des Pferdes spielt dabei auch eine Rolle.
Skizze mit freundlicher Genehmigung von Karin Kattwinkel (www.equo-vadis.de)
Foto: Tania Konnerth
Pferdegewicht und Vorderbeine
Dies wird besonders bei schnellen Bewegungen, in denen der Brustkorb einen großen Ausschlag nach oben und unten machen würde, zu einem Problem. Daraus resultierend bewegen sich trageschwache Pferde äußerst ungern und bevorzugen es, zu stehen.
Rückständigkeit der Vorderbeine
Foto: Karin Kattwinkel
Vorständigkeit der Vorderbeine
Allerdings stellen viele trageschwache Pferde auch oft einen oder beide Vorderbeine weit nach vorne, was zu vermehrten Druck auf dem hinteren Teil des Vorderhufes führt. Dies wird als Vorständigkeit bezeichnet.
Absenkung des Brustkorbs infolge von zu wenig Tragkraft
Merkmale der Vorderlastigkeit (Trageschwäche) sind ein nach vorne unten abgesenkter Brustkorb, ein nach unten zwischen den Schulterblättern verschwindender Widerrist, überlastete Brustmuskeln und Blockaden im Übergang Halswirbel- zur Brustwirbelsäule.
Werden die erwähnten 50% des Gewichtes nicht mehr durch die Rumpfträger abgefedert, landet dieses im distalen, also unteren Bereich der Vorderbeine. Probleme am Fesselträger, der Beugesehnen und/oder Hufrolle sind dann oft die Folge.
Das Schulterblatt wird schräger, Fesselgelenke und Ellenbogen kommen tiefer und die Hufe bekommen mehr Druck im hinteren Bereich und flachen ab. Zusätzlich können sich die Trachten unterschieben, Eckstreben umklappen und somit dem Huf jegliche Tragfähigkeit nehmen.
Mit freundlicher Genehmigung von Karin Kattwinkel (www.equo-vadis.de)
Vorständigkeit und Säbelbeinigkeit der Hinterhand
Der fleißige Typ stellt seine Hinterbeine unter den Körper, um den Brustkorb zu unterstützen und entwickelt eine sogenannte Säbelbeinigkeit. Die Hinterhand wird dadurch insgesamt weniger beugefähig.
Foto: Karin Kattwinkel
Faszien ziehen das Knie gerade, ursächlich und folglich durch die verkürzte Oberlinie.
Ein im Beugen eingeschränktes Knie verhindert demnach eine Beugung im Sprunggelenk. Da oberhalb gelegene Strukturen nicht genug abfedern, haben säbelbeinige Pferde häufig geschwollene Fesselgelenke.
Extremer Axthieb, Satteldruck oder Blockaden im HWS-BWS Übergang begünstigen eine Vorständigkeit.
Zusätzlich zu den genannten Symptomen haben trageschwache Pferde mit zu langen Zehen oft geschwollene Fesseln, sichtbare geschwollene Unterstützungsäste der Fesselträger sowie Hautverletzungen an den Sprunggelenken, wenn Pferde hier versuchen, selbst die Schmerzen zu “entlasten”.
Foto: Karin Kattwinkel
Einflussfaktor Training
Foto: Karin Kattwinkel
Ist allerdings die Form des Hufes bereits schlecht, kann das Pferd trageschwach werden, da ein nicht optimal bearbeiteter Huf beim Gewichttragen nicht korrekt unterstützt wird. Die Fesselgelenke kommen dann zu tief und überlasten die rumpftragenden Strukturen.
Korrekte Hufbearbeitung ist daher immer ein Muss, um einem Pferd aus der Trageschwaeche heraushelfen.
Foto: Karin Kattwinkel
„Ohne Huf kein Pferd“
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Sehr schöne Erklärungen mit Bildern und gut verständlich. Ein Thema was immer wichtiger wird.
Liebe Bettina, das freut mich! Liebe Grüße Babette
Vielen Dank- die Fotos von Schulter und Beinstellung sind toll und die Zusammenhänge gut erklärt
Vielen Dank für dein Feebdack, liebe Wiebke, ich freue mich!
Liebe Babette, vielen Dank für deine tolle Erklärung. Das Hufe so wichtig sind und auch mit Trageerschöpfung zusammen gesehen werden können, wusst ich vorher nicht. In das Thema Hufe will ich mich jedoch schon lange einarbeiten. Der Kurs von Karin ist bestimmt das richtige für BellaStar und mich. Ganz lieben Dank an euch und bis ganz bald, Nadja
Liebe Nadja, das freut mich sehr! Und der Kurs ist wirklich super! Liebe Grüße Babette und gib BellaStar einen Keks von mir ❤️
Als professionelle Hufpflegerin muss ich den Ausführungen teilweise widersprechen.
Die allerwenigsten Pferde haben mit zu langen Zehen zu kämpfen, sondern mit zu flachen Zehenwinkel und oder zuviel Zehenhöhe. Das ist ein eklatanter Unterschied der entsprechend andere Betrachtung zur Hufkorrektur braucht. Das rechte Foto definiert überhaupt keine Aussage darüber, dass dies ein korrekter Huf ist, denn die fotografische Perspektive stimmt nicht, und auch die isolierte Betrachtung auf den Huf gibt keinen Aufschluss über die Gliedmaßenstellung , zumal der Huf perspektivisch sehr flach wirkt.
Ich finde die Gegenüberstellung von richtig und falsch fragwürdig, da die Zweidimemsionalität zu falschen Betrachtungen führen kann.
Ein Video vorher nachher wäre viel aufschlussreicher und würde Missverständnise weniger aufkommen lassen. Ebenso die Zurverfügungstellung von Röntgenbildern.
Die Tatsache dass die huftherapeutische Qualität immer schlechter wird, wird bekräftigt durch immer mehr schlecht laufende Pferde.
Viele Grüße
Cristina
Vielen Dank für deinen Kommentar! Liebe Grüße, Babette