Ein Begriff taucht seit einiger Zeit immer häufiger in der Pferdewelt auf: Das Tensegrity-Modell!

Doch was bedeutet das genau? Und warum ist das Wissen über das Tensegrity-Modell für uns Pferdemenschen überhaupt wichtig?

Tensegrity-Modell

Tensegrity ist ein Modell, das die Prinzipien von Spannung und Kompression in Strukturen veranschaulicht. Es wurde von dem Architekten und Ingenieur Buckminster Fuller entwickelt. Das Tensegrity-Modell besteht aus stabilen und aus elastischen Elementen. Die stabilen Elemente berühren sich nicht, sondern sind über die elastischen Elemente miteinander verbunden.

Zugspannungen finden bei dem Tensegrity-Modell dynamisch als auch stabil statt. Auf dieser Weise können tensegale Strukturen, wie beispielsweise Kuppeln und Dächer, durch die richtige Kombination von Trägern und Spannungskomponenten stabil gehalten werden.

Auf biologische Körper angewendet, spricht man von Biotensegrität.

Das Tensegrity-Modell beim Pferd

Das Skelett des Pferdes ist eine Spannstruktur, bei der Knochen als Träger und Muskeln und Sehnen als Spannungskomponenten dienen. Die Muskeln und Sehnen halten die Knochen in Spannung und ermöglichen es dem Pferd, seine Körperform zu ändern und Bewegungen auszuführen. Die Knochen des Pferdes berühren sich nie direkt, sondern sind über Gelenke, Bänder, Sehnen miteinander verbunden. Über das Fasziengewebe ist im Körper des Pferdes alles miteinander verbunden. So kann z. B. eine Blockade des Kiefergelenkes eine Auswirkung auf die Hinterhand des Pferdes haben und umgekehrt.

Für die Gesundheit des Pferdes ist das Tensegrity-Modell relevant, weil es zeigt, wie wichtig eine ausgewogene Spannung und Kompression im Skelett des Pferdes ist. Wenn das Skelett des Pferdes in einer tensegalen Art und Weise ausgelegt ist, kann es Bewegungen ausführen, ohne dass es zu Schäden oder Verletzungen kommt. Eine ausgewogene Spannung und Kompression im Pferdekörper trägt auch zur Vermeidung von Verspannungen und Schmerzen im Pferd bei.

Tensegrity-Pferd

Wenn das Skelett des Pferdes jedoch nicht in einer ausgewogenen Weise ausgelegt ist, kann dies zu Schmerzen, Verletzungen und Fehlfunktionen führen. Eine falsche Ausrichtung und Anspannung der Muskeln und Sehnen kann dazu führen, dass das Skelett des Pferdes übermäßig belastet wird und es zu Schäden oder Verletzungen kommt.

Ein schlechtes Training (wie es z.B. bei der absoluten Aufrichtung oder bei der Rollkur der Fall ist), bei dem sich das Pferd verspannt bewegt und nicht über den Rücken arbeitet, wirkt somit direkt auf die Gesundheit des Pferdes aus.

Daher ist es wichtig, dass wir unsere Pferde regelmäßig untersuchen und behandeln lassen, um sicherzustellen, dass sie keine Schmerzen und Verspannungen haben! Um ein Pferd im Sinne des Tensegrity-Modells zu trainieren, empfehlen sich bestimmte Übungen und Methoden, die auf eine ausgewogene Spannung und Kompression im Pferdekörper abzielen. Hier sind ein paar Empfehlungen von mir, die zur Förderung der tensegalen Balance im Pferd beitragen können:

  • Bodenarbeit: Übungen auf dem Boden, wie beispielsweise gymnastizierendes Training an der Longe, Handarbeit, die Arbeit am langen Zügel oder Freiarbeit, können dazu beitragen, dass das Pferd sein Skelett und seine Muskeln in einer ausgewogenen Weise nutzt. Hier empfehle ich dir die Arbeit nach meinem Longenkurs und den Aufbaukurs zum Longenkurs. Eine gute Laufmanier des Pferdes ist die Basis für gesunderhaltendes Training!
  • Gymnastizierendes Reiten: Hierbei werden Übungen und Bewegungen ausgeführt, die das Pferd zu einer verbesserten Körperhaltung und Beweglichkeit anregen. Mein Tipp: Unser „Reitkurs – Mit dem Herzen voran
  • Massagen und Stretchings: Regelmäßige Massagen und Stretchings können dazu beitragen, dass das Pferd entspannt und beweglich bleibt. Dazu zählt auch die Faszientherapie.
  • Das Training mit Balance Pads und Wippen
  • Physiotherapie/ Osteopathie: Diese Behandlungsmethoden können helfen, Fehlfunktionen des Pferdes zu erkennen und zu behandeln.

Es ist wichtig, zu beachten, dass jedes Pferd individuell ist und dass die für es am besten geeigneten Übungen und Methoden von seiner Konstitution, seiner Vorgeschichte und seinem aktuellen Gesundheitszustand abhängen. Ein*e erfahrene*r Tierärzt*in/Phyiotherpeut*in oder Pferdetrainer*in kann helfen, das beste Training für das Pferd zu bestimmen.

Du interessierst dich für die Arbeit nach dem Longenkurs? Dann ist mein Online-Seminar „Theorievortrag zum Longenkurs“ genau das richtige für dich! Hier kannst du einen Blick in mein Online-Seminar werfen.

AKTUELLE TERMINE!

 Hier findest du verschiedene Online Seminare rund um die Arbeit nach dem Longenkurs und um pferdefreundlichen Umgang und Training mit Pferden!

Meine nächsten live Online-Termine sind:

21.09.2023 von 19 - ca. 21 Uhr

In diesem Seminar werden die häufigsten Probleme beim Longieren besprochen, ihre Ursachen erklärt und pferdefreundliche Lösungswege aufgezeigt.

05.10.2023 von 19 - ca. 21 Uhr

Sich das Training und den Umgang mit dem Pferd über positive Verstärkung zu erarbeiten, ist eine wundervolle Möglichkeit, ein Pferd mit viel Spaß und auf pferdefreundliche Weise auszubilden. Das Training mit der Verwendung eines Markersignals und Futterlob gibt uns die Möglichkeit, dem Pferd im richtigen Augenblick zu sagen, was es gut und richtig macht. Das motiviert die Pferde sehr! Du wirst erkennen, dass dein Pferd immer freudiger mit dir zusammenarbeiten wird!

    12.10.2023 von 19 - ca. 22 Uhr

    Im Rahmen dieses Seminars referiere ich ausführlich über die Arbeit nach dem Longenkurs. Anhand vieler anschaulicher Fotos und Filme erkläre ich dir, woran du erkennen kannst ob ein Pferd auf der Vorhand läuft, es sich in Balance befindet, es sich korrekt biegt und vieles mehr. Unter anderem zeige ich auf, warum das schiefe Laufen auf einer Kreisbahn zu gesundheitsschädlichen Fehlbelastungen führt. Die wichtigsten Basisübungen des Longenkurses werden besprochen, wobei ausführlich darauf eingegangen wird, welche Übung welche Auswirkung auf die Laufmanier des Pferdes hat. Auch die Themen Hilfengebung, Position des Longenführers und Ausrüstung werden behandelt.

    Ungeduldig? Dann findest du hier die Aufzeichnungen meiner beliebten Online-Seminare

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    Die Longenarbeit mit Markertraining zu verbinden, ist eine wundervolle Möglichkeit, dem Pferd mit viel Spaß und Motivation eine gesunde Laufmanier beizubringen und das, was ihr auch an der Longe erarbeitet habt, in die Freiarbeit zu übertragen.

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