Das Verladen von Pferden – sei es für Turniere, Kurse, Tierarztbesuche oder andere Anlässe – stellt viele Pferdebesitzer*innen vor große Herausforderungen. Leider sieht man gerade in solchen Situationen häufig stressgeladene Szenen: Pferde zeigen Angst oder Widerstand, während Menschen aus Hilflosigkeit zu Zwang oder Gewalt greifen. Besonders kritisch wird es, wenn das Pferd aufgrund einer akuten Erkrankung dringend in die Klinik muss. Deshalb ist es umso wichtiger, frühzeitig mit einem durchdachten Verladetraining zu beginnen – idealerweise lange bevor ein echter Transport notwendig wird. Dieses Training sollte, wie jede Arbeit mit dem Pferd, ohne Gewalt, Stress oder Angst erfolgen.

Claudia und Babette

Eine besonders pferdefreundliche und effektive Methode ist das Hängertraining mit positiver Verstärkung. Dieser Ansatz stärkt nicht nur das Vertrauensverhältnis, sondern fördert auch eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd. Im Folgenden werden die wichtigsten Vorteile und Gründe beleuchtet, warum diese Methode über herkömmliche Ansätze hinausgeht:

1. Vertrauensaufbau

Positive Verstärkung legt die Basis für ein starkes Vertrauensverhältnis. Pferde lernen durch Belohnung für kooperatives Verhalten, dass Zusammenarbeit mit dem Menschen positive Erfahrungen mit sich bringt. Das stärkt die Bindung und erhöht die Bereitschaft des Pferdes, den Menschen als verlässlichen Partner zu akzeptieren.

Rampe mit Target

2. Stressreduktion

Verladen ist für viele Pferde oft mit Stress verbunden, insbesondere wenn sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Positive Verstärkung ermöglicht es dem Pferd, in seinem eigenen Tempo und ohne Druck zu lernen. Das Training wird dadurch entspannter, und das Pferd kann den Verladevorgang nach und nach mit positiven Erlebnissen verknüpfen.

Leckschale Hängertür

3. Förderung von Selbstvertrauen

Pferde, die durch positive Verstärkung lernen, werden ermutigt, selbstständig Lösungen zu finden. Diese Erfolgserlebnisse stärken ihr Selbstbewusstsein und helfen ihnen, mit ungewohnten oder potenziell beängstigenden Situationen, wie dem Verladen, besser umzugehen.

4. Langfristige Ergebnisse

Anders als bei Methoden, die auf Druck basieren, führt positive Verstärkung zu nachhaltigem Lernen. Das Pferd wird intrinsisch motiviert, kooperatives Verhalten zu zeigen, da es dieses mit positiven Erfahrungen verbindet. So bleibt das Gelernte langfristig erhalten, ohne dass es regelmäßig aufgefrischt werden muss.

Rampe schliessen

5. Verbesserte Kommunikation

Diese Methode fördert eine präzise Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Pferde lernen, feinste Signale zu erkennen, und verstehen schneller, was von ihnen erwartet wird. Dies schafft eine harmonische Interaktion und vertieft das gegenseitige Verständnis.
Tipp: Lobe dein Pferd ehrlich und einfühlsam – mit sanfter Stimme, durch Streicheln oder Kraulen (falls dein Pferd das mag) und mit Futterlob.

Futter auf der Rampe

6. Vermeidung negativer Assoziationen

Traditionelle Verlademethoden führen oft dazu, dass Pferde den Verladevorgang mit Stress oder Zwang verbinden. Mit positiver Verstärkung entstehen dagegen angenehme Erinnerungen, die zukünftige Verladesituationen deutlich erleichtern.

7. Individuelle Anpassung

Jedes Pferd ist einzigartig und benötigt eine auf seine Persönlichkeit abgestimmte Herangehensweise. Positive Verstärkung ermöglicht es, das Training individuell anzupassen und so effektiver und schonender auf die Bedürfnisse des einzelnen Pferdes einzugehen.

 

Teppich auf der Rampe

8. Ethik und Tierschutz

Ein zentraler Vorteil dieser Methode ist die Vermeidung von Gewalt und Zwang. Positive Verstärkung setzt auf Belohnungen und Wohlbefinden, wodurch sie modernen Tierschutzstandards gerecht wird. Das Training bleibt so ethisch vertretbar und stärkt gleichzeitig die Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd.

Pylone auf der Rampe

Fazit

Das Verladetraining mit positiver Verstärkung ist eine sanfte, nachhaltige und pferdefreundliche Methode, die sowohl dem Tier als auch dem Menschen zugutekommt. Es fördert Vertrauen, reduziert Stress und schafft eine solide Basis für eine harmonische Zusammenarbeit.
Da diese Trainingsmethode umfassendes Wissen erfordert, ist es sinnvoll, sich von einer erfahrenen Trainer*in oder einem Experten begleiten zu lassen. Mit dem richtigen Ansatz können Mensch und Pferd gemeinsam jede Verladesituation erfolgreich meistern – und dabei ihre Partnerschaft weiter vertiefen.

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